Wenn Corona müde macht

Müde und erschöpft – ist das nicht fast jeder mittlerweile? Die Pandemie zwingt derzeit sogar die psychisch stärksten Menschen nach und nach in die Knie und das ist doch auch eigentlich wenig verwunderlich. Seit zwei Jahren herrscht ein stetiges auf und ab, verbunden mit großer Unsicherheit, beruflich wie privat. Das kostet auf Dauer Nerven und raubt Energie. Die Corona-Müdigkeit macht sich breit.

Wie äußert sich die Corona-Müdigkeit?
Fühlen Sie sich im Moment ständig energielos und müde? Sind Sie unmotiviert und lustlos? Ist Ihnen alles zu viel, selbst Dinge, die Sie eigentlich vor der Corona-Pandemie gerne getan haben? Dann leiden Sie womöglich an Corona-Müdigkeit. Damit einher gehen häufig auch Angstgefühle, z. B. die Angst vor einer Infektion oder vor der Zukunft. Ausgelöst werden diese Ängste u. a. durch den Kontrollverlust, den wir derzeit wohl alle erleben. Corona-Müdigkeit hat nichts mit Long-Covid zu tun und steht auch nicht in Zusammenhang mit einer bereits durchgemachten Corona-Infektion. Damit wird lediglich eine Stimmungslage beschrieben, die viele Menschen derzeit nur allzu gut kennen. Corona-Müdigkeit ist also vielmehr eine Umschreibung der psychischen Belastung, die die Pandemie auf den Menschen ausübt – mit Auswirkungen im privaten wie auch beruflichen Umfeld.

Was hilft gegen die Corona-Müdigkeit?
Zugegeben, es ist derzeit nicht einfach, Energie zu tanken und so der Corona-Müdigkeit zu Leibe zu rücken, da die Situation wohl für jeden eine enorme psychische Belastung darstellt. Dennoch können Sie etwas dafür tun, um sich zumindest ein klein wenig besser zu fühlen:

  • Strukturieren Sie Ihren Tagesablauf gut durch. Dies verleiht ein Gefühl von Kontrolle und kann dem vermeintlichen Kontrollverlust durch das pandemische Drumherum entgegenwirken.
  • Setzen Sie sich Ziele und arbeiten Sie auf diese hin. Gerade in Zeiten der Unsicherheit können Ziele ein Anker sein.
  • Achten Sie auf ausreichenden und guten Schlaf. Dabei sollten Sie feste Schlafens- und Aufstehzeiten festlegen, um dem Körper eine gewisse Regelmäßigkeit zu gönnen und die Energiereserven aufzuladen. Auch Entspannungsübungen wie z. B. die progressive Muskelentspannung oder autogenes Training können dabei helfen, die Schlafqualität zu verbessern und Ängste zu reduzieren.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen. Das verleiht Energie und stärkt zudem die Abwehrkräfte.
  • Treiben Sie Sport. Bewegung sorgt für gute Laune, macht den Kopf frei und verbessert somit das Wohlbefinden. Auch Ängste können auf diese Weise reduziert werden. Gönnen Sie sich zudem täglich kleine Auszeiten an der frischen Luft und in der Natur.
  • Pflegen Sie soziale Kontakte. Auch wenn dies derzeit face-to-face nicht oder nur schwer möglich ist: Greifen Sie zum Telefon oder der Videotelefonie und tauschen Sie sich mal wieder mit Ihren Liebsten aus – vermeiden Sie dabei aber bitte das Thema Corona.

Im Betrieb kann die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung dabei helfen, u. a. durch die Pandemie verursachte negative Belastungen rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

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Frau sitzt mit bedrücktem Gesichtsausdruck auf dem Sofa
Die Pandemie raubt Energie
Zwei Jahre Corona-Pandemie haben Kraft gekostet. Wenn auch Sie sich durch das Geschehen müde und energielos fühlen, können bestimmte Maßnahmen helfen.